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Bessere Therapien mit Künstlicher Intelligenz

Perfood entwickelt hochtechnologische, digitale und messdatenbasierte Produkte sowie Therapien

Dank Künstlicher Intelligenz (KI) können auch in der Medizin neue und effizientere Therapieformen entwickelt werden. Ein Projekt des Lübecker Start-ups Perfood, das auf die Behandlung von PCOS, einer hormonellen Erkrankung von Frauen ausgerichtet ist, wurde aus dem Landesprogramm Wirtschaft aus Mitteln des Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit 385.000 Euro unterstützt. Die Förderung für Perfood, das für seine Therapien auf Basis personalisierter Ernährung bekannt ist, fließt in die Entwicklung einer digitalen KI-gestützten, personalisieren Therapie von PCOS (Polyzystisches Ovarsyndrom). 

PCOS ist mit rund zwei Millionen Betroffenen eine der am weitesten verbreiteten hormonellen Erkrankungen bei Frauen. Damit sind fünf bis zehn Prozent der geschlechtsreifen Frauen betroffen. PCOS stellt die häufigste Ursache für Unfruchtbarkeit aufgrund des Ausbleibens von Eisprüngen dar. Zu den Ausprägungen der Krankheit gehören darüber hinaus Übergewicht (Adipositas), Insulinresistenz, Akne oder starke Körperbehaarung. Alle Faktoren führen zu einer hohen Belastung für die Betroffenen, doch die Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt. Bei der Erkrankung scheint eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Lebensstilfaktoren die wesentliche Rolle zu spielen. Es bestehen Hinweise, dass eine personalisierte und blutzuckerstabilisierende (niedrig-glykämische) Ernährung eine vielversprechende, ganzheitliche Therapiemöglichkeit für PCOS sein könnte. Hier setzt das geförderte Projekt von Perfood an. 

„Die Entwicklung hat das Potenzial, einen wesentlichen Beitrag für nachhaltiges Wirtschaftswachstum in Schleswig-Holstein an der Schnittstelle von Ernährungswirtschaft und Life Sciences durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu schaffen“, sagte Staatssekretär Dirk Schrödter bei der Übergabe des Förderbescheides. Damit setze das Unternehmen einen Meilenstein in der modernen Ernährungsmedizin. „Das ist wichtig für die Gesundheit der betroffenen Frauen, aber auch für die Stärkung des Wissenschaftsstandortes Schleswig-Holstein.“ 

 „Bisher gibt es keine bekannten zuverlässigen Methoden, ohne mit Nebenwirkungen und Eingriffen im Körper diese Krankheit zu mindern bzw. heilen. Wir freuen uns, dass wir daran beteiligt sein konnten, dieses Projekt zum Erfolg zu führen“, ergänzte Innovationsberater Philipp Stormer von der Wirtschaftsförderung und Technologietransfer Schleswig-Holstein (WTSH), „KI als Technologie zu nutzen, um Krankheiten intelligent zu therapieren, ist das Potenzial der Zukunft.“ 

„Das Projekt soll ein Referenz-Case werden, um in den kommenden Jahren zahlreiche weitere digitale Therapieprogramme auf den Markt zu bringen, bei denen die personalisierte Ernährung im Vordergrund steht“, sagte Dominik Burziwoda, CEO der Perfood GmbH.  

Das Start-up entwickelt hochtechnologische, digitale und messdatenbasierte Produkte sowie Therapien, welche aus der akademischen Forschung entstanden sind. Für diese medizinischen Programme finden Technologien aus den Bereichen Big Data, KI und Machine Learning, Ernährungsmedizin und personalisierte Ernährung Anwendung. Im Rahmen einer Bachelorarbeit an der Universität zu Lübeck hatte Perfood die Chancen einer strukturierten Intervention bei PCOS-Betroffenen durch eine personalisierte niedrig-glykämische Ernährung analysieren lassen. Die Untersuchung der wissenschaftlichen Evidenz ergab, dass die niedrig-glykämische Ernährung zu einer erheblichen Verbesserung der Insulinresistenz und der Erhöhung der ovulatorischen Zyklen führen kann. Im Rahmen des geförderten Projektes wird mit digitalen Technologien eine Personalisierungsstrategie entwickelt, durch die noch deutlichere Verbesserungen des Krankheitsbildes erzielt werden könnten.  

Das Perfood-Team besteht aus Ernährungsmedizinern und Ärzten der Universität zu Lübeck sowie aus Technologieexperten. Auf dem Konzept einer personalisierten und gesundheitsfördernden Ernährung aufbauend, entwickelt das junge Unternehmen digitale Medizinprodukte für ernährungsbasierte Therapieoptionen. 

Perfood GmbH, Am Spargelhof 2, Lübeck, Telefon: +49 451 30506444, E-Mail: help@perfood.info, www.perfood.de

Freuen sich über den Förderbescheid (vorne): Dirk Schrödter: Chef der Staatskanzlei, Dr. Gianna Kühn: Projektleiterin R&D, (hinten): Andreas Henning: Projektleiter KI Transfer-Hub Schleswig-Holstein, Julia Rühl: Studentin, Dr. med. Torsten Schröder: CMO (Chief Medical Officer), Philipp Stormer: Innovationsberatung, Dominik Burziwoda: CEO
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