Die Digitalisierung der Fahrzeug-Veredelung
Vom Auspuff bis zu den Felgen – mit Hilfe von KI macht DF Automotive aus Flensburg die Suche nach individuellen Fahrzeugteilen einfacher und effektiver.
Passt das neue Fahrwerk zu meinem alten PKW, entsprechen die Felgen optisch meinen Erwartungen? Liegen auch Gutachtendaten vor? Bei der Suche nach den passenden Fahrzeugteilen müssen neben den visuellen Highlights vor allem viele technische Komponenten stimmen. Die DF Automotive GmbH hat es sich zum Ziel gesetzt, den Verkauf von ausgewähltem Zubehör für alle Fahrzeugliebhaber weltweit effektiver zu gestalten – digital und mithilfe von KI.
Alles begann mit dem Wälzen von Katalogen in einer Studenten-WG. Die Automobilliebhaber Daniel Jonas und Felix Lemke verzweifelten fast daran, ihre favorisierten Fahrzeugteile zu finden – jedes Teil mussten sie umständlich und zeitaufwändig nachkontrollieren, ob es auch passt und vorrätig ist. Ihr Resultat: Das machen wir besser und einfacher, schneller und digitaler. Sie experimentierten, programmierten und fingen einfach alphabetisch an: bei A wie Auspuff – mit Erfolg.
Die Plattform „Sportauspuff-billiger.de“ war geboren. Und mit ihr 2006 die DF Automotive GmbH mit Sitz in Flensburg. Nach dem Auspuff-Konfigurator folgten die digitale Sportfahrwerk-Suche und der Felgenshop.de.
„Mit dem Felgenshop kam der Durchbruch“, erinnert sich Leiterin der Projekt Management Office Elise Habeder, „die Nachfrage war enorm. Wir waren die ersten, die eine Suchmaske anboten, auf der man seine Fahrzeugdaten aus dem Fahrzeugschein eingeben konnte.“ Die Felgensuche wurde viel schneller und zugleich visuell ansprechender. „Wir haben ein sehr breites Spektrum an Fahrzeugen und Felgen, die man als 3D-Bild sehen kann. Der Kunde kann die Felge quasi digital an seinem Fahrzeug anprobieren.“
KI ist für die Unternehmensentwicklung hochinteressant
Vivien Pörksen, Online-Redakteurin bei DF Automotive, erklärt den Ablauf: „Du gibst dein Fahrzeug über den Fahrzeug-Konfigurator ein und bekommst nur das angezeigt, was du für dein Fahrzeug nutzen kannst. Der Felgenbereich ist relativ komplex, man hat zum Beispiel unterschiedliche Traglasten zu beachten. Wir wollen den Kunden optimal beraten und arbeiten daher auch mit Gutachtendaten. Der Kunde muss am Ende eigentlich nur noch die Felgen aufziehen.“
Die mühsame Katalogsuche hatte ausgedient. DF Automotive wuchs auf rund 120 Mitarbeitende an – von der IT bis zum E-Commerce, vom Service bis zur Werkstatt. Auf der eigenen über 3000 m2 großen Lagerfläche kümmert sich DF Automotive um alle ankommenden Lieferungen sowie ausgehenden Bestellungen der Kunden. Und digital ist das Unternehmen weiterhin darauf aus, die Fahrzeugteile-Suche mit den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz zu verfeinern. Ein wichtiger Baustein dafür ist das Begleitungsangebot der WTSH. „Wir sind im engen Austausch mit Innovationsberater Jan Cornils, der viele gute Ideen hat, uns im Bereich der Förderung begleitet und uns mit dem KI-Transfer-Hub SH vernetzt hat“, sagt Elise Habeder.
„Wir hatten festgestellt, dass der Bereich der Künstlichen Intelligenz für unsere Entwicklung hochinteressant ist“, ergänzt Vivien Pörksen, „wir hatten auch selbst bereits begonnen, inhouse KI anzuwenden und sind kleinere Projekte gefahren. Durch den Austausch mit dem KI-Transfer-Hub ist aber noch mehr Tempo hineingekommen.“
Beim KI-Transfer-Hub SH ergänzen sich die wissenschaftliche und wirtschaftliche Ebene ideal
Gemeinsam mit Projektmanager Leonid Kock und dem wissenschaftlichen Team um die KI-Fachleute Karolina Ochs, Daniel Mansfeldt und Sina Scholz entwickelt DF Automotive mögliche Machbarkeitsstudien zu verschiedenen Anwendungen im Unternehmen. „Auch dank der Zusammenarbeit sind wir darauf fokussiert, KI-Projekte voranzubringen. Wir schauen, wo KI Sinn macht, welche Studien wir umsetzen und welche Projektskizzen wir daraus resultierend einreichen könnten.“
Das eigene Machine Learning Team spezialisiert sich dabei auf die Themen der Bilder- und Dokumenten-Analyse: Im Austausch mit dem KI-Transfer-Hub SH untersucht DF Automotive die Möglichkeit, Anbauteile-Zertifizierungen auszulesen und in gute oder schlechte Anwendungen zu kategorisieren. Parallel arbeiten die Teams an einer Fehler-Erkennung und Fehler-Lokalisierung von computergenerierten Bildern von Anbauteilen in fotorealistischen Umgebungen. „Im Bereich 3D Bild-Renderings könnte eine KI zum Beispiel Fehler erkennen, wenn Formen und Farben bei Felgen oder Chassis nicht zusammenpassen“, sagt Elise Habeder. „Ebenso kann eine KI eine wertvolle Unterstützung sein, Gutachtendaten effektiv auszulesen oder durch das Suchverhalten von Kunden Empfehlungen zu geben, wenn diese in den Filtern bestimmte Fahrzeugtypen favorisieren.“
DF Automotive und der KI-Transfer-Hub SH befinden sich hier im regen Austausch und einer konstruktiven Findungsphase. „Die WTSH und das Netzwerk der Künstlichen Intelligenz stehen uns mit Rat und Tat zur Seite – von der Förder- bis zur Projektbegleitung“, fasst Vivien Pörksen zusammen. „Die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Ebenen ergänzen sich sehr gut. Sie bringen eigene Ideen mit ein und haben hohe Erfahrungswerte.“ Bei DF Automotive ist KI in den Köpfen und der Unternehmensentwicklung angekommen. Der Visionen sind dabei kaum Grenzen gesetzt. „Unsere Ideen sind groß“, sagt Elise Habeder und fasst zusammen, „wir wollen die Kunden bei allem beraten, was sie bewegt.“
DF Automotive GmbH
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https://www.felgenshop.de/