Vielfältige Gewerke, ein gemeinsames Ziel: KI im Handwerk entdecken
Unser Workshop am 4. Juni 2025 bei der Innung des Baugewerbes in Flensburg hat gezeigt: Künstliche Intelligenz bewegt das Handwerk! Handwerkerinnen und Handwerker aus Dachdeckerei, Elektronik, Installation, Heizungsbau, Stahl- und Metallbau, Bauunternehmen, Straßenbau und sogar Autohäusern – und natürlich ihre Kolleginnen aus der Büroorganisation – kamen zusammen, um der Frage nachzugehen: Wie kann KI uns im Arbeitsalltag unterstützen?
KI – Wandel und Skepsis im Handwerk
Schon heute ist Künstliche Intelligenz für viele Teilnehmende ein bestimmender Faktor, der in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird. Allerdings nutzen bislang nur ein kleiner Teil der Handwerksbetriebe KI-Lösungen im Arbeitsalltag. Besonders in handwerklichen Berufen, in denen überwiegend mit den Händen gearbeitet wird, wird der Einfluss der Technologie noch kritisch gesehen. Automatisierungspotenziale sahen die Teilnehmenden vor allem bei Tätigkeiten wie CNC-Fräsen oder der Routenplanung, während die eigentliche handwerkliche Arbeit oft als weniger betroffen eingeschätzt wird.
Systematisch Probleme erkennen – gemeinsam Lösungen finden
Im Workshop haben wir gemeinsam Methoden genutzt, um typische Herausforderungen im Betrieb zu identifizieren: Terminvereinbarungen in Stoßzeiten, Softwareprobleme oder die Koordination von Teams auf wechselnden Baustellen. Auch Themen wie Rechnungsprüfung, Berichterstattung und Bewerbungsvorauswahl wurden diskutiert. So wurde schnell klar, wo KI wirklich Mehrwert schafft – und wo sie (noch) an ihre Grenzen stößt.
KI-Wissen praxisnah und verständlich vermittelt
Was ist eigentlich KI? Wie funktionieren datenbasierte Modelle? Und was ist der Unterschied zwischen „starker“ und „schwacher“ KI? In kurzen, praxisnahen Einheiten haben wir die Grundlagen erklärt – inklusive Tipps, wie man KI gezielt für Gefährdungsbeurteilungen oder den Mailverkehr einsetzen kann (Stichwort: Prompting – einfach gesagt: KI gezielt anweisen, was sie tun soll). Auch rechtliche Aspekte, wie der EU AI Act, und Risiken wurden angesprochen, um für einen verantwortungsvollen Umgang zu sensibilisieren.
Offene Fragen, ehrliche Antworten
Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, um kritische und grundlegende Fragen zu stellen: Wer entwickelt eigentlich die KI? Wie wird sie trainiert? Und vor allem: Wie finde ich heraus, ob sich KI für meinen Betrieb lohnt? Dabei wurde deutlich: Erfahrungsaustausch und der Dialog mit Technikexperten sind unverzichtbar, denn eine pauschale Lösung gibt es nicht.
Vernetzung und Erfahrungsaustausch – das Herzstück des Workshops
In entspannter Atmosphäre tauschten sich Handwerksbetriebe und Technikexperten intensiv aus. In Pausen und Gruppenarbeiten wurden Erfahrungen geteilt, Fragen beantwortet und gemeinsam überlegt, wie sich digitale und KI-gestützte Prozesse sinnvoll in den Betriebsalltag integrieren lassen. Der Workshop zeigte: Die Verbindung von praktischem Know-how und technischem Sachverstand ist der Schlüssel zum Erfolg
Fazit: Potenziale erkennen und gemeinsam gestalten
Der Workshop machte deutlich: KI bietet dem Handwerk viele Chancen – von effizienteren Abläufen über Zeitersparnis bis hin zu nachhaltigerem Arbeiten. Gleichzeitig braucht es Aufklärung, individuelle Lösungen und einen offenen Dialog, um Skepsis abzubauen und die Digitalisierung voranzutreiben. KI ist kein Ersatz, sondern eine Unterstützung – und der Mensch behält die Kontrolle. Das große Interesse und die engagierte Beteiligung zeigen: Das Handwerk ist bereit, neue Wege zu gehen und die Potenziale der Künstlichen Intelligenz aktiv zu nutzen.