Schleswig-Holstein macht weiter Tempo bei der Digitalisierung und setzt dabei immer stärker auf den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI). „Schon jetzt sind wir ein bundesweit anerkannter Player auf diesem Gebiet“, sagte Staatssekretär Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei, am  6. Dezember in Kiel. „Diese Position wollen wir nicht nur halten, wir werden sie entschlossen ausbauen.“ 

Schleswig-Holstein war 2019 eines der ersten Länder, das eine KI-Strategie entwickelt hat. Ein großer Teil der damals formulierten Vorhaben sei umgesetzt. „Heute verfügen wir über ein KI-Ökosystem, in dem zahlreiche Akteure erfolgreich miteinander arbeiten und Projekte auf den Weg bringen“, sagte Schrödter. Mit der Fortschreibung der Strategie werde der Fokus noch deutlicher auf die Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Forschung und Unternehmen gelegt. „So erzeugen wir Wertschöpfung aus dem großen Wissensschatz der Hochschulen“, sagte Schrödter.

Zu den geförderten Projekten gehören zum Beispiel das Projekt „Rasmus“ (Real-time Analyse und Optimierung von Schiffsrouten). Hierbei können enorme Mengen Kohlendioxid eingespart werden. Oder ein Projekt zur Optimierung von Blutspenden, das mit dem Unternehmen Geconomy entwickelt wird. Oder das Projekt „Kooperative Haushaltsaufstellung mit Augmented Intelligence" der Universität zu Lübeck. Hier wollen Forscherinnen und Forscher herausfinden, wie Künstliche Intelligenz bestimmte Aufgaben der Haushaltsaufstellung übernehmen kann.

Gut 45 Millionen Euro Fördergelder hat das Land für Projekte im Bereich KI bereitgestellt. „Rund 37 Millionen davon sind fest in Projekten verplant“, so Schrödter. Auch Bundes- und EU-Mittel seien in Schleswig-Holstein für KI-Systeme eingesetzt worden: „Dies zeigt, welch guten Ruf KI-Schaffende und ihre KI-Produkte ,made in Schleswig-Holstein‘ inzwischen genießen.“ Das Land konzentriere sich bei der Forschungs- und Unternehmensförderung auf seine vorhandenen Stärken. Schwerpunktbereiche seien hier die Gesundheitswirtschaft bzw. Medizintechnik, die so genannte „Blaue“ Maritime Wirtschaft, die klassische Land- und Forstwirtschaft sowie die Erneuerbaren Energien.

„Daneben ist es ein wichtiges Ziel der Landesregierung, die Landesverwaltung zu modernisieren durch innovative Technologien und so bürgerfreundlicher und leistungsfähiger zu gestalten“, sagte Schrödter. Daher wurde u.a. ein umfangreiches Chatbot-Programm gestartet. Der Wert solcher Systeme werde deutlich am Beispiel des Corona-Chatbots, der Bürgerinnen und Bürgern rund um die Uhr Fragen zu diesem Thema beantworte. Auch Bildung und Kultur böten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für KI. Es sei wichtig, KI-Anwendungen im Alltag erlebbar zu machen und die Menschen zu einer konstruktiv-kritischen Auseinandersetzung mit dieser Technologie zu befähigen. „In diese Richtung zielt auch die Entscheidung, Informatik an den Schulen zum Pflichtfach zu machen“, so der Chef der Staatskanzlei.

Den eingeschlagenen Kurs, Schleswig-Holstein zu einer KI-Vorzeigeregion zu entwickeln, behalte die Landesregierung mit der Fortschreibung der KI-Strategie bei. Eine besondere Bedeutung bei der Entwicklung von KI komme auch der Verfügbarkeit von Daten zu. Ergänzend zur KI-Strategie werde die Landesregierung deshalb eine Datenstrategie erarbeiten. Schrödter: „Wir wollen den Datenturbo zünden, um mit vorhandenen Daten einen Mehrwert zu generieren.“

Das Schlusswort erhält die künstliche Intelligenz selbst, die folgendes Fazit formulierte (Quelle: https://bellard.org/textsynth/ ): „Wichtig für diese Strategie ist auch die Förderung von Maßnahmen im Zusammenhang mit KI-Anwendungen und Informatik in der Landesverwaltung. Zur Verbesserung der Informatik- und KI-Situation im Land haben viele Menschen das Ziel, sich gemeinsam näher an die Technologie heranzutasten. So geht die Landes-Initiative „Jetzt mit der Politik – neue Qualität“ voran, die eine KI-Verbesserung in Schleswig-Holstein durchgesetzt hat.“

Die KI-Strategie finden Sie hier:

KI-Strategie (Deutsch)     AI Strategy (English)