Megatrend ChatGPT - Aufstieg oder Untergang?
Großes Netzwerkevent von DiWiSH und KI-Transfer-Hub SH mit Vorträgen und Diskussion - Impressionen und Mitschnit der Veranstaltung
Künstliche Intelligenz (KI) ist seit Langem in Wissenschaft und Forschung, in der Wirtschaft und im täglichen Leben präsent. Doch jüngst hat die Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz einen Quantensprung gemacht: Mit ChatGPT ist eine neue, leistungsfähige KI verfügbar, die in natürlicher Sprache mit den Nutzerinnen und Nutzern interagiert. Die Antworten sind von denen eines Menschen praktisch nicht unterscheidbar. Die Digitale Wirtschaft (DiWiSH) hat gemeinsam mit dem KI Transfer Hub SH – beide angesiedelt bei der WTSH – das Trendthema ChatGPT aufgegriffen.
Im Rahmen des Netzwerkevents Megatrend ChatGPT – Aufstieg oder Untergang? am 17. Februar, von 8:30 bis 13:15 Uhr, im Wissenschaftszentrum Kiel wurden Potenziale, die Bedeutung für Wirtschaft und Gesellschaft, aber auch mögliche Herausforderungen der neuen Technologie beleuchtet.
Seit November vergangenen Jahres ist ChatGPT der Öffentlichkeit zugänglich. Wer den Bot ausprobieren möchte, registriert sich und kann sofort mit ChatGPT interagieren. Durch jede Interaktion lernt das System dazu – die Nutzerinnen und Nutzer sind somit Trainingspartner. Derzeit ist die Anwendung kostenlos nutzbar. „ChatGPT ist der Versuch, das, was in unserem Gehirn passiert, in Software zu gießen“, erklärt Prof. Dr. Doris Weßels, Wirtschaftsinformatikerin an der Fachhochschule Kiel, die beim Netzwerkevent mit der Keynote für fachlichen Input sorgen wird. „Dieses komplexe Zusammenspiel von Neuronen und Synapsen baut man mit Software und vielen kleinen Stellschrauben, den Parametern, nach. Im Fall von ChatGPT sind es 175 Milliarden solcher Parameter, was eine enorme Leistungsfähigkeit bedeutet.“
ChatGPT ist eine generative KI, die Texte schreiben, programmieren und in natürlicher Textsprache interagieren kann Es ist das Produkt des Unternehmens OpenAI, das 2015 als gemeinnützige Organisation in San Francisco gegründet wurde.
Zu den namhaften Gründungsvätern und Investoren gehört unter anderem Elon Musk, Hauptinvestor ist Microsoft. Tim Ole Jöhnk, Direktor des Northern Germany Innovation Office in San Francisco (NGIO), der Schnittstelle Norddeutschlands zum Silicon Valley und Teil der WTSH, weiß um die Bedeutung der neuen Technologie: „Was die eigentliche Technologie betrifft, sehe ich sie als einen interessanten Zwischenschritt in der Entstehung von KI und einem erweiterten Einsatz. Aber ich muss auch sagen, dass ChatGPT in der Version von OpenAI eben nur ein Werkzeug ist.
Wir reden nun seit Jahren über KI und was sie uns allen einmal ermöglichen wird. Mit OpenAI gibt es nun plötzlich ein frei zugängliches und leicht bedienbares Interface, um KI persönlich zu erfahren. Das gab es vorher so nicht“, so Jöhnk.
Im KI-Transfer-Hub ist man schon lange dabei, die immer neuen Möglichkeiten der KI auszuloten und erfolgreich in die Wirtschaft zu tragen. „Viele StartUps und Unternehmen beschäftigen sich gerade intensiv mit den Möglichkeiten von ChatGPT und Künstlicher Intelligenz generell“, sagt Leonid Kock vom KI-Transfer-Hub SH: „Natürlich hat ChatGPT noch Schwachstellen. Für bestimmte Anwendungsfälle, bei denen eine faktisch korrekte Antwort besonders wichtig ist, sollte der Nutzer individuell nachprüfen. Für erste Textentwürfe oder die Ideengenerierung lässt sich die KI aber sehr gut einsetzen. Es gibt Unternehmen, die ChatGPT erfolgreich in ihre Software-Lösungen eingebunden haben oder daran arbeiten. Auch für die Wirtschaft in Schleswig-Holstein existieren interessante Anwendungsfälle.“
Die WTSH bündelt die Kompetenzen der bei ihr angesiedelten Digitalen Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH), des KI-Transfer-Hub SH sowie des Northern Innovation Office. Herausgekommen ist ein spannendes Format mit hochkarätigen Gästen.
Die Aufzeichnung des Offenen Kanals Schleswig-Holstein sehen Sie hier: